Arbeitsmarkt, Demografie und Lebensstandard – Deutschland und Europa 2070
– Projekt 3 –
Ziel des Projektes ist es, eine langfristige Perspektive auf die Wohlstandsentwicklung in Deutschland und Europa in den nächsten 50 Jahren zu erarbeiten. Die demografischen Veränderungen werden in den meisten europäischen Ländern einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Arbeitsmarkt und Lebensstandard haben. Auch die Herausforderungen der ökologischen Transformation werden für viele Menschen spürbarer. Gleichzeitig versprechen neuere Entwicklungen und Anwendungen im Bereich der generativen KI die Reichweite von Automatisierung zu vergrößern und die Arbeitsproduktivität zu steigern.
Wie können vor dem Hintergrund dieser ›Makro-Trends‹ Beschäftigung und Lebensstandard langfristig gesichert und gestaltet werden?
Zur Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels werden häufig die Potenziale einer höheren Erwerbsbeteiligung und der Zuwanderung von Arbeitskräften analysiert.
In quantitativen Szenarien analysieren wir die Entwicklung entscheidender demografischer und wirtschaftlicher Parameter unter ceteris-paribus-Annahmen. Die genannten Lösungsansätze ergänzen wir um den Einfluss einer steigenden Arbeitsproduktivität. Die Annahmen zu zukünftigen Produktivitätstrends basieren auf den Einschätzungen zum aktuellen Stand und den zukünftigen Potenzialen von Automationsgraden aus Projekt 2.
Erste Szenario-Berechnungen zeigen, dass der Beitrag von Zuwanderung zur Überwindung der negativen Folgen des demografischen Wandels auf den monetären Lebensstandard eher gering ist, von höheren Erwerbsquoten mittel und von höherer Produktivität hoch bis sehr hoch.
Einfluss der demografischen Entwicklung und verschiedener Lösungsansätze auf das BIP je EinwohnerIn – Deutschland 2022/2070
Preise von 2022. Basis-Szenario: rein demografischer Einfluss – ohne Wanderungen, bei konstanten Erwerbsquoten, konstanter Produktivität und Arbeitszeiten. Q: Eigene Berechnungen auf Basis von Statistisches Bundesamt (2023), Annahmen und Berechnungen siehe IGZA Arbeitspapier #5.
Wir betrachten daher die langfristigen Bedingungen für eine sozial-ökologisch nachhaltige Innovations- und Produktivitätsinitiative in Deutschland und Europa. Neben den technischen Entwicklungen sind Gute Arbeit, der Abbau der Ungleichheit und ökologische Nachhaltigkeit wesentliche Voraussetzungen.
Ansprechpartner
Ansprechpartner für das Projekt ist Marc Amlinger.
Materialien und Publikationen
Arbeitspapier #5 (deutsch)
Oktober 2024
Working Paper #5 (english)
November 2024
Vortrag 30.10.2024
IAB Colloqiuum